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GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR DEN
ANWENDER
Aspirin® Protect 100 mg
Filmtabletten
Wirkstoff: Acetylsalicylsäure
1. WAS SIND ASPIRIN PROTECT 100 mg FILMTABLETTEN UND WOFÜR
WERDEN
SIE ANGEWENDET?
Herzinfarkt und Schlaganfall sind zumeist Folgen einer plötzlich
auftretenden
Minderdurchblutung des Herzens bzw. des Gehirns. Eine häufige
Ursache sind Blutgerinnsel
(Thromben), die wichtige Blutgefäße im Herzen oder Gehirn
verstopfen. Dadurch entsteht ein
Sauerstoffmangel und Herz und Gehirn werden geschädigt.
Aspirin Protect enthält den Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS).
Dieser hemmt bereits in
niedriger Dosierung das Zusammenkleben von Blutplättchen
(Thrombozytenaggregation)
und wirkt so der Entstehung von Thromben entgegen.
Aspirin Protect 100 mg Filmtabletten werden angewendet bei
Erwachsenen
• zur Vorbeugung von Schlaganfällen nach überstandenem Schlaganfall
und wenn
Vorläuferstadien aufgetreten sind (transitorisch ischämische
Attacken, TIA),
• zur Vorbeugung von Blutgerinnselbildung (Thrombosen) in den
Herzkranzgefäßen nach
überstandenem Herzinfarkt (Reinfarktprophylaxe),
• zur Vorbeugung von arteriellen Thrombosen nach gefäßchirurgischen
Eingriffen (z.B.
nach Verfahren zur Erweiterung verengter Herzkranzgefäße wie
perkutane transluminale
koronare Angioplastie, PTCA),
- 2 - • zur Vorbeugung von kardio-vaskulären (Herz und Gefäßsystem
betreffenden)
Ereignissen wie Angina pectoris oder Herzinfarkt bei Patienten mit
Zuckerkrankheit
(Diabetes mellitus) und hohem kardiovaskulären Risiko.
(Voraussetzungen für die Anwendung von Aspirin Protect 100 mg
Filmtabletten siehe
Abschnitt Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen).
2. WAS SOLLTEN SIE VOR DER EINNAHME VON ASPIRIN PROTECT 100
mg
FILMTABLETTEN BEACHTEN?
Aspirin Protect 100 mg Filmtabletten dürfen nicht
eingenommen werden,
- wenn Sie allergisch gegen Acetylsalicylsäure, andere Salicylate
oder einen der in
Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels
sind;
- wenn Sie in der Vergangenheit auf bestimmte schmerzlindernde
Arzneimittel - Acetylsalicylsäure oder Substanzen mit ähnlichem
Wirkmechanismus (nicht-steroidale
Entzündungshemmer) - mit Asthmaanfällen oder in anderer Weise
überempfindlich
reagiert haben;
- wenn Sie unter akuten Magen-Darm-Geschwüren leiden;
- wenn Sie in der Vorgeschichte im Magen-Darmbereich Blutungen,
Geschwüre oder einen
Durchbruch hatten, die durch eine vorherige Therapie mit NSAR
(nicht-steroidale
Entzündungshemmer) bedingt waren;
- wenn Sie an aktiven Magen-Darm-Geschwüren/Blutung leiden oder bei
Ihnen bereits in
der Vorgeschichte im Magen-Darmbereich Blutungen, Geschwüre oder
ein Durchbruch
aufgetreten sind;
- wenn Sie unter gesteigerter Blutungsneigung (hämorrhagische
Diathese) leiden;
- wenn Sie an schwerer Leberschwäche leiden;
- wenn Sie an schwerer Nierenschwäche leiden;
- wenn Sie an schwerer Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz)
leiden;
- wenn Sie gleichzeitig 15 mg oder mehr Methotrexat (Arzneimittel
zur Behandlung von
Krebserkrankungen bzw. von bestimmten rheumatischen Erkrankungen)
pro Woche
einnehmen;
- wenn Sie gleichzeitig Gerinnungshemmer (Arzneimittel zur
„Blutverdünnung“)
einnehmen, wenn Salicylate hochdosiert verwendet werden;
- in den letzten 3 Monaten der Schwangerschaft;
- wenn Sie an Hyperoxalurie (bestimmte Erkrankung mit Neigung zur
Bildung von
Nierensteinen) leiden.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bevor Sie mit der Behandlung von Aspirin Protect
beginnen, muss Ihr Arzt die
Zweckmäßigkeit der Anwendung in Ihrem speziellen Fall
feststellen.
Holen Sie bitte unverzüglich ärztliche Beratung ein, wenn sich
während der Einnahme
von Aspirin Protect Ihre Herz/Kreislaufsituation oder Ihre
Gehirnfunktion
verschlechtert oder wenn schwere oder unerwartete Nebenwirkungen
auftreten.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Aspirin Protect 100 mg
Filmtabletten ist
erforderlich bei
- Überempfindlichkeit gegen Schmerzmittel, bestimmte Arzneimittel
gegen Entzündungen
oder Rheuma oder bei Vorliegen anderer Allergien;
- 3 - - Bluthochdruck und/oder Herzmuskelschwäche in der
Krankengeschichte. Im
Zusammenhang mit Acetylsalicylsäure-Behandlung wurde über
Flüssigkeitseinlagerungen und Schwellungen berichtet;
- gleichzeitiger Behandlung mit blutgerinnungshemmenden
Arzneimitteln;
- bekannten Magen-Darm-Geschwüren, einschließlich chronischer oder
wieder
auftretender Magen-Darm-Geschwüren oder Magen-Darm-Blutungen in
der
Vorgeschichte;
- eingeschränkter Leberfunktion;
- anstehenden Operationen (auch bei kleineren Eingriffen wie z. B.
zahnärztlichen
Eingriffen): es kann zu verstärkter Blutungsneigung kommen.
Informieren Sie bitte vor
sämtlichen Operationen Ihren Arzt, wenn Sie Aspirin Protect 100 mg
Filmtabletten
eingenommen haben;
- einige nicht-steroidale Entzündungshemmer, wie Ibuprofen und
Naproxen
(Schmerzmittel) können die Wirkung von Acetylsalicylsäure, den
Wirkstoff in Aspirin
Protect, schwächen. Sie sollten vor einer geplanten Einnahme einen
Arzt konsultieren
(Siehe auch unter Einnahme von Aspirin Protect 100 mg Filmtabletten
mit anderen
Arzneimitteln);
- Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion oder eingeschränktem
kardiovaskulärem
Kreislauf (Nierengefäßerkrankung, dekompensierte Herzinsuffizienz,
Volumenverlust,
größere Operationen, Sepsis oder schwerwiegenden hämorrhagischen
Ereignissen), da
Acetylsalicylsäure das Risiko einer Nierenfunktionsstörung und
akuten Nierenversagens
steigern kann.
Bevor Sie mit der Behandlung beginnen, müssen Sie Ihren
Arzt informieren
• wenn Sie schwanger sind oder glauben, schwanger zu sein oder
beabsichtigen,
schwanger zu werden,
• wenn Sie stillen,
• wenn Sie noch andere Arzneimittel einnehmen, insbesondere
Arzneimittel, die
Acetylsalicylsäure enthalten oder Mittel gegen Schmerzen und
Rheuma,
• wenn Sie an anderen Krankheiten oder Allergien leiden.
Blutungsneigung:
Acetylsalicylsäure (der Wirkstoff von Aspirin Protect 100 mg
Filmtabletten) hemmt (auch
bereits bei sehr niedrigen Dosierungen) das Aneinanderhaften von
Blutplättchen. Es besteht
daher eine erhöhte Blutungsgefahr während und nach Operationen
(auch bei kleineren
Eingriffen wie z. B. das Ziehen eines Zahnes), die noch mehrere
Tage nach Beendigung der
Einnahme anhalten kann.
Selten bis sehr selten sind auch schwerwiegende Blutungen wie z.B.
Hirnblutungen,
insbesondere bei Patienten mit nicht eingestelltem Bluthochdruck
und/oder gleichzeitiger
Behandlung mit Blutgerinnungshemmern berichtet worden. In
Einzelfällen können diese
möglicherweise lebensbedrohlich sein.
Magen-Darm-Erkrankungen:
Während der Behandlung können jederzeit schwerwiegende - auch
lebensbedrohliche - Blutungen, Geschwüre und/oder Durchbrüche
auftreten, auch ohne vorangehende
Beschwerden oder entsprechende Magen-Darm-Erkrankungen in der
Vorgeschichte. Achten
Sie daher während der Einnahme von Aspirin Protect 100 mg
Filmtabletten auf Anzeichen
einer Erkrankung im Magen-Darm-Trakt.
Das Risiko erhöht sich mit steigender Dosis, bei älteren Personen,
Personen mit
Magengeschwüren in der Krankengeschichte (insbesondere bei
Komplikationen wie
Blutungen und Durchbrüche), sowie bei Personen mit niedrigem
Körpergewicht und bei
- 4 - Patienten die gleichzeitig mit Arzneimitteln behandelt
werden, die das Risiko für Geschwüre
oder Blutungen erhöhen können, wie z.B. Kortison,
Blutgerinnungshemmer, bestimmte
Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen (selektive
Serotonin-Wiederaufnahme- Hemmer).
Diese Patienten sollen die geringstmögliche Dosis erhalten und jede
ungewöhnliche
Beschwerde im Magen-Darm-Bereich (vor allem Blutungen),
insbesondere zu Beginn einer
Behandlung, melden.
Eine Behandlung mit Aspirin Protect 100 mg Filmtabletten in
Kombination mit
Magenschutzmittel soll in diesen Fällen in Erwägung gezogen
werden.
Wenn bei Ihnen Blutungen oder Geschwüre im Magen-Darm-Trakt
auftreten, muss die
Behandlung mit Acetylsalicylsäure abgebrochen werden.
Anzeichen für Nebenwirkungen einer Magen-Darm-Erkrankung
können sein:
Bauchschmerzen, Bluterbrechen, kaffeesatzartiges Erbrechen,
Schwarzfärbung des Stuhls.
In diesen Fällen unterbrechen Sie bitte sofort die Einnahme von
Aspirin Protect 100 mg
Filmtabletten und suchen Sie unverzüglich ärztlichen Rat.
Überempfindlichkeitsreaktionen:
Aspirin Protect 100 mg Filmtabletten können Krämpfe der
Bronchialmuskulatur
(Bronchospasmen), Asthmaanfälle oder andere
Überempfindlichkeitsreaktionen auslösen.
Als Risikofaktoren hierfür gelten vorbestehendes Asthma,
Heuschnupfen, Nasenpolypen
oder chronische Atemwegserkrankungen.
Das Gleiche gilt für Patienten, die auch gegen andere Stoffe
allergisch reagieren (z.B. mit
Hautreaktionen, Juckreiz, Nesselfieber).
Gichtanfall:
Aspirin Protect 100 mg Filmtabletten erhöhen durch Hemmung der
Harnsäureausscheidung
den Harnsäurespiegel im Blut. Bei Patienten, die bereits zu
geringer Harnsäureausscheidung
neigen, kann dies unter Umständen einen Gichtanfall auslösen.
Kinder und Jugendliche:
Es gibt keine Indikation für die Anwendung von Aspirin Protect 100
mg Filmtabletten bei
Kindern und Jugendlichen.
Sehr selten wird bei Kindern und Jugendlichen - insbesondere bei
Fieberbehandlung von
Grippe oder Windpocken - unter der Behandlung mit
Acetylsalicylsäure (Wirkstoff von Aspirin
Protect 100 mg Filmtabletten) eine schwere lebensbedrohliche
Erkrankung des Gehirns und
der Leber beobachtet (das sogenannte „Reye-Syndrom“), das
möglicherweise mit
Acetylsalicylsäure in Zusammenhang steht. Es kommt auch bei jungen
Erwachsenen vor.
Acetylsalicylsäure-hältige Arzneimittel wie Aspirin Protect 100 mg
Filmtabletten dürfen daher
Kindern unter 12 Jahren mit fieberhaften Erkrankungen nur auf
ärztliche Verordnung und nur
dann verabreicht werden, wenn andere Maßnahmen nicht wirken.
Falls langandauerndes Erbrechen, Bewusstseinstrübung und/oder
abnormales Verhalten
(auch nach anfänglicher Besserung des Allgemeinzustandes) in Folge
der Behandlung
auftreten, muss die Einnahme von Aspirin Protect 100 mg
Filmtabletten sofort abgebrochen
und unverzüglich ärztliche Hilfe aufgesucht werden.
Auch nach der Windpocken-Impfung wird zur Sicherheit ein 6-wöchiger
Verzicht auf die
Einnahme von Aspirin Protect 100 mg Filmtabletten empfohlen.
Kopfschmerzen durch Schmerzmittel:
Bei längerem Gebrauch von Schmerzmitteln können Kopfschmerzen
auftreten, die nicht
durch erhöhte Dosen des Arzneimittels behandelt werden dürfen.
- 5 - Fragen Sie Ihren Arzt um Rat, wenn Sie trotz der Einnahme von
Aspirin Protect 100 mg
Filmtabletten häufig unter Kopfschmerzen leiden!
Nierenschäden durch Schmerzmittel:
Die gewohnheitsmäßige Einnahme von Schmerzmitteln kann zu einer
dauerhaften
Nierenschädigung (Nephropathie) führen, die bis zu einem
Nierenversagen fortschreiten
kann. Dieses Risiko ist besonders groß, wenn Sie mehrere
verschiedene Schmerzmittel
kombiniert einnehmen.
Laborkontrollen:
Bei länger dauernder Einnahme von Aspirin Protect 100 mg
Filmtabletten sind Kontrollen
(z.B. Leberfunktion, Nierenfunktion, Blutbild, Blutgerinnung)
angezeigt.
Glucose-6-phosphat-dehydrogenase-Mangel:
Bei bestimmten Personen mit einem sogenannten
„Glucose-6-phosphat-dehydrogenase- Mangel“ (eine angeborene
Stoffwechselkrankheit) können hohe Dosen von
Acetylsalicylsäure einen Zerfall der roten Blutkörperchen auslösen.
Die Verabreichung von
Aspirin Protect 100 mg Filmtabletten bei G-6-PD-Mangel muss daher
unter ärztlicher
Überwachung erfolgen.
Gefäßerkrankungen:
Die Anwendung von Arzneimitteln wie Aspirin Protect 100 mg
Filmtabletten könnte mit einem
geringfügig erhöhten Risiko einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu
erleiden verbunden sein.
Jedes Risiko steigt mit der Höhe der Dosierung und Dauer der
Anwendung. Steigern Sie
daher nicht die empfohlene Dosierung.
Wenn Sie Probleme mit dem Herzen haben, schon einen Schlaganfall
hatten oder denken,
dass bei Ihnen ein erhöhtes Risiko für diese Umstände vorliegt (wie
z.B.: Bluthochdruck,
Diabetes, erhöhte Cholesterinwerte oder wenn Sie Raucher sind),
sprechen Sie mit Ihrem
Arzt über diese Behandlung.
Fruchtbarkeit:
Aspirin Protect 100 mg Filmtabletten können die Fruchtbarkeit von
Frauen beeinträchtigen
(siehe Abschnitt Schwangerschaft, Stillzeit und
Fortpflanzungsfähigkeit).
Einnahme von Aspirin Protect 100 mg Filmtabletten mit
anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere
Arzneimittel einnehmen /
anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen / angewendet
haben, oder
beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen / anzuwenden.
Die Wirkung der nachfolgend genannten Arzneimittel bzw.
Präparategruppen kann bei
gleichzeitiger Behandlung mit Aspirin Protect 100 mg Filmtabletten
beeinflusst werden.
Metamizol (Arzneimittel zur Behandlung von Schmerzen und
Fieber) kann die Wirkung
von Acetylsalicylsäure auf die Thrombozytenaggregation (Verklumpung
von
Blutplättchen und Bildung eines Blutgerinnsels) verringern, wenn es
gleichzeitig
eingenommen wird. Daher sollte diese Kombination mit Vorsicht bei
Patienten
angewendet werden, die niedrig dosierte Acetylsalicylsäure zum
Herzschutz
einnehmen.
Wenn Sie Methotrexat (Arzneimittel zur Behandlung von
Krebserkrankungen bzw. von
bestimmten rheumatischen Erkrankungen) in Dosen von 15 mg/Woche
oder mehr
einnehmen, dürfen Sie Aspirin Protect 100 mg Filmtabletten nicht
einnehmen.
- 6 - Wenn Sie Gerinnungshemmer (Arzneimittel zur „Blutverdünnung“)
einnehmen, dürfen Sie
Aspirin Protect 100 mg Filmtabletten in hoher Dosierung nicht
einnehmen.
Kombinationen, die besondere Vorsicht erfordern:
• Methotrexat in Dosen unter 15 mg/Woche (Arzneimittel zur
Behandlung von
Krebserkrankungen bzw. von bestimmten rheumatischen Erkrankungen) -
es besteht
die Gefahr von verstärkten (Neben-) / Wirkungen von
Methotrexat.
• Blutgerinnungshemmende Arzneimittel, blutgerinnselauflösende
Arzneimittel/andere
Arzneimittel, die das Zusammenhaften und Verklumpen von
Blutplättchen hemmen
(Thrombozytenaggregationshemmer) / Arzneimittel zur Hemmung der
Blutstillung
(Hämostaseinhibitoren) - es kann durch Wirkungsverstärkung zu
Blutungen kommen.
Aspirin Protect 100 mg Filmtabletten können das Blutungsrisiko
erhöhen, wenn es vor
einer Behandlung eingenommen wurde, die Blutgerinnsel auflösen
soll. Daher
müssen Sie aufmerksam auf Zeichen äußerer oder innerer Blutung
(z.B. blaue
Flecken) achten, wenn bei Ihnen eine solche Behandlung durchgeführt
werden soll.
Eine ärztliche Kontrolle ist unbedingt erforderlich.
• Andere schmerz- und entzündungshemmende Arzneimittel
(nicht-steroidale
Antiphlogistika/Antirheumatika): erhöhtes Risiko für Geschwüre und
Blutungen im
Magen-Darm-Bereich, auch eine Überdosierung ist möglich.
• Bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen (Selektive
Serotonin- Wiederaufnahme-Hemmer): das Risiko für Blutungen im
oberen Magen-Darm- Bereich steigt.
• Bestimmte Arzneimittel zur Behandlung der Herzmuskelschwäche und
zur
Behandlung bestimmter Herzrhythmusstörungen (Digoxin): Verstärkung
der Wirkung
bis hin zu erhöhtem Nebenwirkungsrisiko. Eine entsprechende
Kontrolle und
gegebenenfalls Dosisanpassung durch den Arzt wird empfohlen.
• Bestimmte Arzneimittel gegen Gicht (z.B. Probenecid,
Benzbromaron).
Wirkungsabschwächung der Gichtmittel möglich.
• Arzneimittel gegen Zuckerkrankheit (z.B. Insulin,
Sulfonylharnstoffe): es kann durch
Wirkungsverstärkung zu einer Unterzuckerung kommen. Häufigere
Blutzuckerselbstkontrollen werden empfohlen.
• Bestimmte Arzneimittel zur Entwässerung und Blutdrucksenkung
(Diuretika): es
besteht die Gefahr einer schweren Nierenfunktionsstörung. Bei
gleichzeitiger
Einnahme ist auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr zu achten. Bei
bestimmten
Entwässerungsmitteln (z.B. Furosemid) kann es zur Abschwächung
der
blutdrucksenkenden Wirkung kommen, daher werden Blutdruckkontrollen
empfohlen.
• Arzneimittel, die Kortison oder kortisonähnliche Substanzen
enthalten (mit Ausnahme
von Produkten, die auf die Haut aufgetragen werden oder
Hydrocortison bei der
Kortisonersatztherapie bei Morbus Addison): erhöhtes Risiko für
Nebenwirkungen im
Magen-Darm-Bereich. Die gleichzeitige Anwendung kann das Risiko von
Magen- Darm-Blutungen und Geschwüren erhöhen.
• Bestimmte Arzneimittel gegen Bluthochdruck (Antihypertensiva)
und/oder
Herzmuskelschwäche („ACE-Hemmer“, Aldosteronantagonisten): es
besteht die
Gefahr einer schweren Nierenfunktionsstörung, außerdem kann die
blutdrucksenkende Wirkung vermindert sein. Bei gleichzeitiger
Einnahme ist auf
ausreichend Flüssigkeitszufuhr zu achten. Blutdruckkontrollen
werden empfohlen.
• Bestimmte Arzneimittel gegen Epilepsie (Valproinsäure): Es
besteht die Gefahr
verstärkter (Neben-) / Wirkungen der Valproinsäure.
• Einige nicht-steroidale Entzündungshemmer, wie Ibuprofen und
Naproxen, können
die Wirkung von niedrig dosierter Acetylsalicylsäure auf das
Verklumpen von
Blutplättchen verringern und können damit die Schutzwirkung von
Aspirin Protect 100
- 7 - mg Filmtabletten auf das Herz begrenzen (Siehe auch unter
Warnhinweise und
Vorsichtsmaßnahmen).
• Lokal wirksame Magen-Darm-Präparate: Magnesium-, Aluminium- und
Kalziumsalze, - oxide und -hydroxide.
Bitte beachten Sie ferner, dass:
Acetylsalicylsäure in höheren Dosierungen die Ergebnisse von
Laboruntersuchungen
verändern kann. Informieren Sie daher Ihren Arzt über die Einnahme
von Aspirin Protect 100
mg Filmtabletten.
Einnahme von Aspirin Protect 100 mg Filmtabletten zusammen
mit Alkohol
Bitte vermeiden Sie den Genuss von Alkohol während der
Behandlungszeit mit Aspirin Protect
100 mg Filmtabletten, es könnten die Nebenwirkungen des
Arzneimittels verstärkt werden
(Risiko einer Blutung im Magen-Darm-Trakt, verlängerte
Blutungszeit).
Schwangerschaft, Stillzeit und
Fortpflanzungsfähigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten
schwanger zu sein, oder
beabsichtigen schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme
dieses Arzneimittels Ihren
Arzt um Rat.
Schwangerschaft:
Schwangerschaft – letztes Trimester
Nehmen Sie Aspirin nicht ein, wenn Sie sich in den letzten 3
Monaten der Schwangerschaft
befinden, da dies Ihr ungeborenes Kind schädigen oder Probleme bei
der Geburt
verursachen könnte. Es kann Nieren- und Herzprobleme bei Ihrem
ungeborenen Kind
verursachen. Es kann Ihre Blutungsneigung und die Ihres Kindes
beeinflussen und dazu
führen, dass der Geburtsvorgang später einsetzt oder länger
andauert als erwartet.
Schwangerschaft – erstes und zweites
Trimester
Sie sollten Aspirin während der ersten 6 Monate der Schwangerschaft
nicht einnehmen,
sofern es nicht absolut notwendig ist und von Ihrem Arzt empfohlen
wird. Wenn Sie während
dieses Zeitraums behandelt werden müssen oder während Sie versuchen
schwanger zu
werden, sollte die Dosierung so niedrig wie möglich und über einen
so kurzen Zeitraum wie
möglich erfolgen. Wenn Sie Aspirin Protect 100 mg Filmtabletten ab
der 20.
Schwangerschaftswoche für mehr als ein paar Tage einnehmen, kann
dies bei Ihrem
ungeborenen Kind Nierenprobleme verursachen, was zu einer
verringerten Menge des
Fruchtwassers, welches Ihr Kind umgibt, führen kann
(Oligohydramnion) oder es kann zur
Verengung eines Blutgefäßes (Ductus arteriosus) im Herzen Ihres
Kindes kommen. Wenn
Sie länger als ein paar Tage behandelt werden müssen, kann Ihr Arzt
eine zusätzliche
Überwachung empfehlen.
Stillzeit:
Der Wirkstoff Acetylsalicylsäure und seine Abbauprodukte gehen in
geringen Mengen in die
Muttermilch über. Bei kurzfristiger Anwendung von Aspirin Protect
100 mg Filmtabletten und
niedriger Dosis wird eine Unterbrechung des Stillens nicht
erforderlich sein. Bei längerer
Anwendung bzw. Einnahme hoher Dosen sollen Sie jedoch
abstillen.
Fortpflanzungsfähigkeit:
Aspirin Protect 100 mg Filmtabletten gehören zu einer Gruppe von
Arzneimitteln (nicht-steroidale
Antirheumatika), die die Fruchtbarkeit von Frauen beeinträchtigen
können. Diese Wirkung ist
nach Absetzen des Arzneimittels reversibel (umkehrbar).
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Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen
Aspirin Protect 100 mg Filmtabletten haben keinen bzw.
vernachlässigbaren Einfluss auf die
Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen.
Dennoch lenken Sie keine Fahrzeuge bzw. benutzen Sie keine
gefährlichen Werkzeuge oder
Maschinen, wenn Ihre Aufmerksamkeit beeinträchtigt ist - wie z.B.
durch mögliche
Nebenwirkungen wie Benommenheit, Kopfschmerzen, Schwindel oder
Verwirrtheit.
Aspirin Protect 100 mg Filmtabletten enthalten
Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro
Filmtablette, d.h. es ist
nahezu „natriumfrei“.
3. WIE SIND ASPIRIN PROTECT 100 mg FILMTABLETTEN
EINZUNEHMEN?
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau wie in dieser
Packungsbeilage beschrieben
bzw. genau nach Anweisung Ihres Arztes ein. Bitte fragen Sie bei
Ihrem Arzt oder Apotheker
nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Dosierung:
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis
für
• Erwachsene:
1 x täglich 100 mg (1 Filmtablette Aspirin Protect 100 mg)
• Kinder und Jugendliche:
Es gibt keine Indikation für die Anwendung von Aspirin Protect 100
mg Filmtabletten
bei Kindern und Jugendlichen.
Art der Anwendung:
Zum Einnehmen.
Die magensaftresistenten Filmtabletten sollen unzerkaut,
vorzugsweise mindestens 30
Minuten vor der Mahlzeit, mit reichlich Wasser eingenommen
werden.
Die magensaftresistenten Filmtabletten dürfen nicht zerkleinert,
gebrochen oder gekaut
werden, um die Freisetzung im Darm sicherzustellen.
Üblicherweise werden Aspirin Protect 100 mg Filmtabletten als
Langzeitvorsorge
angewendet.
Hinweis:
Für die Anwendung von Acetylsalicylsäure bei Schmerzen und/oder
Fieber stehen höher
dosierte Präparate zur Verfügung.
Besondere Patientengruppen:
Ältere Personen (ab 65 Jahren) und untergewichtige Personen:
Bei älteren Patienten ist wegen eventueller Begleiterkrankungen
bzw. Untergewicht besondere
Vorsicht angezeigt (siehe Abschnitte Aspirin Protect 100 mg
Filmtabletten dürfen nicht
eingenommen werden und Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen).
Insbesondere wird
- 9 - empfohlen, bei älteren und untergewichtigen Personen die
niedrigste wirksame Dosis zu
verwenden.
Patienten mit Leberfunktionsstörungen:
Wenn Sie an Leberfunktionsstörungen leiden, wird empfohlen, den
zeitlichen Abstand
zwischen zwei Einnahmen zu verlängern. Bei schweren
Leberfunktionsstörungen dürfen Sie
Aspirin Protect 100 mg Filmtabletten nicht einnehmen.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen:
Wenn Sie an Nierenfunktionsstörungen leiden, wird empfohlen den
zeitlichen Abstand
zwischen zwei Einnahmen zu verlängern. Bei schweren
Nierenfunktionsstörungen dürfen Sie
Aspirin Protect 100 mg Filmtabletten nicht einnehmen.
Wenn Sie eine größere Menge von Aspirin Protect 100 mg
Filmtabletten eingenommen
haben, als Sie sollten
Überdosierungen können eine Gefahr insbesondere für ältere
Patienten und vor allem für
kleine Kinder sein (Überdosierung im Zuge der Behandlung oder
versehentliche Vergiftungen
können tödlich verlaufen).
Beschwerden bei mäßiger Vergiftung:
Ohrensausen, Hörstörungen, Schwitzen, Übelkeit, Erbrechen,
Kopfschmerzen und
Schwindel.
Beschwerden bei schwerer Vergiftung:
Fieber, beschleunigte Atmung, Bewusstlosigkeit (Koma),
lebensgefährlicher Schock,
Atemversagen, schwerer Blutzuckerabfall.
Bei Verdacht auf eine Überdosierung mit Aspirin Protect 100 mg
Filmtabletten
benachrichtigen Sie bitte sofort einen Arzt. Dieser kann
entsprechend der Schwere einer
Überdosierung / Vergiftung über die gegebenenfalls erforderlichen
Maßnahmen entscheiden.
Eine Vergiftung mit Aspirin Protect 100 mg Filmtabletten kann
lebensbedrohlich sein.
Weitere Informationen für medizinisches Fachpersonal
enthält der entsprechende
Abschnitt am Ende der Gebrauchsinformation.
Wenn Sie die Einnahme von Aspirin Protect 100 mg
Filmtabletten vergessen haben
Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige
Einnahme vergessen
haben.
Wenn Sie die Einnahme von Aspirin Protect 100 mg
Filmtabletten abbrechen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie die Behandlung mit
Aspirin Protect 100 mg
Filmtabletten vorzeitig beenden wollen.
Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben,
wenden Sie sich an
Ihren Arzt oder Apotheker.
4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen
haben, die aber nicht bei
jedem auftreten müssen.
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Folgende Nebenwirkungen sind möglich und nach ihrer
Häufigkeit aufgeführt:
Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten
betreffen):
Beschwerden im Magen-Darm-Bereich wie Sodbrennen, Übelkeit,
Erbrechen, Schmerzen im
Magen-Darm-Bereich, Schmerzen im Oberbauch, Magen-Darm-Entzündung,
Blutung im
Magen-Darm-Bereich, Schwindel, Ohrensausen (Tinnitus), Nasenbluten,
Schnupfen
(Rhinitis), Hautrötung, Juckreiz, Blutung des
Urogenitaltraktes.
Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten
betreffen):
Blutarmut durch Eisenmangel (Eisenmangelanämie),
Überempfindlichkeit,
Arzneimittelüberempfindlichkeit, Allergische Wassereinlagerung
(Ödem) und Schwellung der
Haut oder Schleimhaut (Angioödem), Hirnblutung und Schädelblutung,
Blutergüsse
(Hämatome), verstopfte Nase, Zahnfleischblutung,
Magen-Darm-Schleimhautschädigung
(Erosion) und Geschwüre, Beeinträchtigung der Leber, Nesselsucht
(Urtikaria).
Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten
betreffen):
Blutarmut durch Blutverlust (hämorragische Anämie), schwere
Überempfindlichkeitsreaktion,
Blutungen, Muskelblutungen, Durchbruch eines
Magen-Darm-Geschwürs,
Transaminasenanstieg, Beeinträchtigung der Niere, akutes
Nierenversagen. Setzen Sie bei
Bauchschmerzen, Schwarzfärbung des Stuhls, Bluterbrechen oder
kaffeesatzartigem
Erbrechen Aspirin Protect 100 mg Filmtabletten ab und informieren
Sie sofort einen Arzt.
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der
verfügbaren Daten nicht abschätzbar):
Blutarmut durch Blutverlust bzw. Blutzerfall, Zerfall der roten
Blutkörperchen.
Schwere allergische Reaktion bis hin zum lebensgefährlichen
Schock.
Schwindel, Kopfschmerzen, gestörtes Hörvermögen, Ohrensausen und
geistige Verwirrung
können bereits Anzeichen einer Überdosierung sein.
Durch Herzerkrankung bedingte Atemnot.
Blutungen sowohl während als auch nach Operationen,
Aspirin-verschlimmerte
Atemwegserkrankung.
Bei Vorschädigungen der Darmschleimhaut kann es zur Ausbildung von
Membranen im
Darmraum mit möglicher nachfolgender Verengung kommen (insbesondere
bei
Langzeitbehandlung).
Schwellungen durch Wasseransammlung im Gewebe, Bluthochdruck und
Herzmuskel- schwäche wurden im Zusammenhang mit nicht-steroidaler
Entzündungshemmer (NSAR) - Behandlung berichtet.
Meldungen von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt
oder Apotheker. Dies
gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage
angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt anzeigen (siehe folgende
Details). Indem Sie
Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr
Informationen über die
Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 Wien
ÖSTERREICH
Fax: +43 (0) 50 555 36207
Website:
http://www.basg.gv.at
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5. WIE SIND ASPIRIN PROTECT 100 mg FILMTABLETTEN
AUFZUBEWAHREN?
Nicht über 25 °C lagern.
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton nach "
Verwendbar/Verw. bis"
angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum
bezieht sich auf den
letzten Tag des angegebenen Monats.
Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall.
Fragen Sie Ihren
Apotheker wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht
mehr verwenden. Sie
tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.
6. INHALT DER PACKUNG UND WEITERE
INFORMATIONEN
Was Aspirin Protect 100 mg Filmtabletten
enthalten
Der Wirkstoff ist: Acetylsalicylsäure
Eine Filmtablette enthält 100 mg Acetylsalicylsäure.
Die sonstigen Bestandteile sind:
Tablettenkern:Cellulosepulver, Maisstärke.
Tablettenüberzug: Metacrylsäure-Copolymer Typ C,
Natriumlaurylsulfat, Polysorbat 80,
Talkum, Triethylcitrat.
Wie Aspirin Protect 100 mg Filmtabletten aussehen und
Inhalt der Packung
Weiße, runde Filmtabletten
Sie erhalten die Filmtabletten in Packungen zu 30 und 60 Stück.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr
gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Pharmazeutischer Unternehmer
Bayer Austria Ges.m.b.H., Wien
Hersteller
Bayer Bitterfeld GmbH,
OT Greppin, Salegaster Chaussee 1, 06803 Bitterfeld-Wolfen,
Deutschland
Z.Nr.: 1-25792
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im
Oktober 2023. Die folgenden Informationen sind für medizinisches
Fachpersonal bestimmt:
- 12 - Mit einer Intoxikation muss bei älteren Personen und vor
allem bei Kleinkindern gerechnet
werden (therapeutische Überdosierung oder versehentliche
Intoxikationen können bei ihnen
tödlich wirken).
Symptomatologie:
Mäßige Intoxikation:
Tinnitus, Hörstörungen, Schwitzen, Übelkeit, Erbrechen,
Kopfschmerzen und Schwindel
werden in allen Fällen von Überdosierung festgestellt und können
durch Reduzierung der
Dosierung rückläufig sein.
Schwere Intoxikation:
Fieber, Hyperventilation, Ketose, respiratorische Alkalose,
metabolische Azidose, Koma,
kardiovaskulärer Schock, Atemversagen, schwere Hypoglykämie.
Behandlung im Notfall:
• Schnelle Einweisung in ein Krankenhaus;
• Magenspülung, Verabreichung von Aktivkohle, Kontrolle des
Säure-Basen-
Haushaltes;
• Alkalische Diurese (pH-Sollwert des Harns zwischen 7,5 und 8).
Ist die Plasma- Salicylat-Konzentration bei Erwachsenen höher als
500 mg/l (3,6 mmol/l), bei Kindern
höher als 300 mg/l (2,2 mmol/l) sollte eine forcierte Diurese
erwogen werden;
• Hämodialyse bei schwerer Vergiftung;
• Überwachung der Serum-Elektrolyte, Ausgleich des
Flüssigkeitsverlusts;
• Weitere symptomatische Therapie.
Eine chronische Vergiftung mit Salicylaten kann
verdeckt sein, da Anzeichen und
Symptome nicht spezifisch sind. Leichte chronische Intoxikation mit
Salicylaten, oder
Salicylismus, tritt im Allgemeinen nur nach wiederholter Gabe
großer Mengen auf.
Symptome sind u.a. Benommenheit, Schwindel, Tinnitus, Taubheit,
Schwitzen, Übelkeit und
Erbrechen, Kopfschmerzen und Verwirrtheit, welche durch
Dosisreduktion unter Kontrolle
gebracht werden können. Tinnitus kann bei Plasmakonzentrationen von
150 bis 300
Mikrogramm/ml auftreten. Schwerwiegendere unerwünschte Wirkungen
treten bei
Konzentrationen über 300 Mikrogramm/ml auf.